Die Idee

Die Idee meines Blogs: ich möchte Eltern und Erziehenden von Kita- und Schulkindern gute Antworten und Sicherheit geben zu den wichtigsten Fragen rund um Körper und Liebe. Ich möchte Wissen verbreiten dazu, was in welchem Alter dran ist. Was „normal“ ist, in dem Sinne: was kann unser Kind jetzt fragen, fühlen und verstehen?

Dabei bin ich mir bewusst, dass viele Mütter, Väter und an der Erziehung Beteiligte bestens mit den Themen umgehen. Oft bleiben aber bestimmte Fragen. Und es gibt nur wenig Orte, an denen man sexuelle Dinge entspannt besprechen kann.

Denn: tut sich ein Forum auf – das habe ich bei Elternabenden erlebt und das kennen Experten der Sexuellen Bildung – sind plötzlich ganz viele Fragen im Raum. Ich finde ein Blog ist ein guter Ort, um sie zu besprechen.

Sexuelle Themen müssen raus aus dem Tabu

Das weiß ich, weil ich als Mutter selbst erlebt habe, wie schnell man verunsichert sein kann. Wie Peinlichkeit und Scham manchmal im Weg stehen. „Darüber“ sprechen ist nie ganz leicht. Und selbst mir geht es so, dass Denken und Tun oft zwei Paar Stiefel sind. Zum Beispiel finde ich, dass man nicht so viele Unterschiede bei Jungen und Mädchen machen sollte. Und sage doch: „Jungs sind so“ oder denke: „Das macht ein Mädchen nicht“. Echt jetzt?

Genauso habe ich ein paar Mal gedacht: Für das Thema ist mein Kind noch viel zu jung! Und habe festgestellt: ja, für die „erwachsene“ Antwort ist es zu jung. Aber Kinder sind nicht zu klein für eine dem Alter angemessene Antwort. Die muss man nur finden, und weiterentwickeln mit der Zeit. Reden wir darüber.

Außerdem habe ich noch Beispiele

aus meinem Mama-Alltag, die mich in dem bestärken, was ich hier mache.
Denn sie zeigen, dass Aufklärung ein Riesenthema ist und bleibt, etwa

  • weil Eltern verunsichert sind, wenn Kleine Körper- und Erkundungsspiele spielen. Ist das normal?
    Wissen um Chancen wie Grenzen tut uns Eltern gut!
  • weil uns Eltern oft nicht klar ist, dass schon die Benennung der Genitalien das Bild und Bewusstsein des Kindes zu seinem Körper und Geschlecht prägt. 
    Immer wieder: es macht einen Unterschied, ob ein Mädchen weiß, dass es eine Klitoris hat,  statt „nichts“ oder nur einen Eingang.
  • weil ich von 14-jährigen Mädchen höre, die seit 2 Jahren ihre Tage haben (fahrplanmäßig). Die aber vor Tampons zurückschrecken: „Weil das da unten eklig ist.“
    Schade! Was für ein Körperbild haben sie?
    Wird die Entdeckung der Sexualität unbeschwert laufen, trotz eklig? 
    Und, hm, waren wir da nicht schon weiter?
  • weil ich merke, dass mit Jungen kaum über Sexualität gesprochen wird. Und wenn, dann durch die Mütter. Lernen Jungen immer noch, dass ein Mann nicht über Sexualität spricht?
    Was, wenn sie das Wort „schwul“, gemeint als Schimpfwort, trifft?
    Wie wollen sie mit ihrer Freundin (im Zweifel unsere Tochter) das Thema Verhütung besprechen?
     
    Was, wenn sie  zu schnell kommen (betrifft etwa ein Viertel bis Drittel der Männer)?
    Bleiben sie allein damit, weil sie nicht gelernt haben, dass man darüber sprechen darf?

  • weil das mit den Geschlechterstereotypen wieder ein heftiges Thema ist, mit Teeniemädchen, die sich vor dem Spiegel standig mit Instamädels vergleichen und Jungen, die ins Fitnessstudio rennen, um Muskeln aufzubauen.
    Was für ein Druck!

Und so weiter.

Darum wünsche ich nun gutes Stöbern in den Beiträgen. Und Achtung, ich nehme kein Blatt vor den Mund. Sonst ist es ja keine Aufklärung. Nach und nach soll dieser Blog zu einem kleinen Kompendium zum Thema Aufklärung wachsen.